Die Kristalle und ihre Magie

Die Lichtkristalle

Das große Buch der Lichtkristalle wurde von den Elfenstämmen, lange vor dem großen Krieg, geschrieben und an einem geheimen Ort verborgen. Ein wohl gehütetes Geheimnis, welches sich durch Mord und Intrige verlor und es blieb ungeklärt, ob es je gefunden und zu einem anderen Ort gebracht wurde oder ob es immer noch an diesem geheimen Ort ruht.

Gelehrte welche das Buch der Lichtkristalle mal in Augenschein nehmen durften schrieben ihre Erinnerungen auf. Das Wissen wurde erneut zusammengesucht und im Laufe der Zeit entstand das Gelorium, ein Buch welches das Wissen um die Magie der Kristalle wieder zusammen zu fügen versuchte. Doch neben verblasster Erinnerung, eigener Anschauung und Gerüchten, war es im besonderen Hochmut von Gelehrten, Mächtigen und Magier, sich nicht auf ein gemeinsames Werk einigen zu können. Seit dieser Zeit gibt es fünf Fassungen dieses Buches und jedes davon hat seine eigenen Anhänger, welche auf die Richtigkeit ihres Werkes pochen.

Doch es gibt das, was in jedem Gelorium gleich ist, das Unumstrittene und dies soll hier beschrieben sein:

 

Die Kristalle wurden im nordischen Hochland gefunden. Einige von Ihnen in drei unterirdischen Seen, andere im Fels und wieder andere ruhten im Boden und Felsspalten. Es werden acht Kristalle unterschieden in den sieben Magie ruhen, weil zwei Kristalle nur gemeinsam wirken.

In sechs von ihnen ist das Leuchten für jedermann zu erkennen, nicht jedoch bei den zwei anderen, weshalb diese magische Steinen oder dunklen Kristalle genannt werden.

Lebende Wesen können die Magie aus den Lichtkristallen annehmen, aber nicht jeder kann sie in sich bewahren.

Diejenigen welche einen Kristall im gleichen Moment berühren, gehen eine Verbindung ein, die jedoch nicht von Dauer ist. Bei denen, die das entfachen der Magie nicht durch das Berühren des Kristalls selbst, sondern durch Menschen ihrer Blutlinie erfahren, wirkt diese Verbindung tiefer und ist von ewiger Dauer.

Im Licht eines jeden Kristalls kann ein guter Magier Bilder erzeugen und die Besten unter ihnen besitzen die Fähigkeit diese groß und mächtig werden zu lassen.   

Doch die gewaltigsten Kräfte der Lichtkristalle sind von unterschiedlichster Natur. Dabei gilt als gesichert, dass die Kristalle ihr Leuchten, ihre Färbung, und ihre besondere Magie in den ersten Berührung mit den Elementen dieser Welt fanden.

Die weißen Kristalle

Der Antrion

Er istklar und ein gutes Auge kann silberfarbenen Fäden in ihm erkennen, auf größere Distanz wirkt er daher wie helles Metall.

Der Asulur

Er istweißlich transparent einem Bergkristall gleich und wer ihn länger ansieht gewinnt den Eindruck, dass sich in ihm ein weißer Nebel bewegt.

Die weißen Kristalle haben immer eine schlanke, längliche Struktur, sie tragen die Magie der Luft in sich, beherrschen den Wind und den Nebel. Die größten von ihnen sollen die Länge einen großen Männerhand gehabt haben und ihr Licht erlosch erst, als man sie mehr als 300 Fuß von einander entfernte.

Sie können Gegenstände zum Schweben bringen, oder eine unsichtbare, aber undurchdringliche Wand erzeugen. Damit sind sie der einzige Schutz gegen jene Wesen, welche, genährt vom dunklen Kristall, durch Mauern und Felsen gehen können. Doch in ihnen steckt auch eine andere, eine kriegerische Seite und wer diese beherrscht kann damit Strukturen zerreißen und Leben nehmen. Je nach Größe der Kristalle selbst nimmt ihre Wirkung mit zunehmender Distanz ab, so wie ihr Licht erlischt, doch je näher sie zusammen sind desto mächtiger ist ihre Magie. Dies gilt besonders, wenn die weißen Kristalle frei schweben, dann vergrößert sich ihre magische Wirkung. Es kommt einer Kristallberührung gleich und kann zu einer Verbindung von jenen führen, welche sich in unmittelbarer Nähe der Kristalle befinden.

Sie können die Magie anderer Kristalle umschließen und deren Wirkung damit begrenzen oder aufheben. Nur der rote Kristall, der Fiers kann dies durchdringen.

Ein einzelner weißer Kristall ist wirkungslos, doch die Magie des Tirruns kann ihn zu einem Helfer machen, Gedanken und selbst Worte abschirmen. Eine Schutzhülle, welche nicht einmal der Träger der Tirrunmagie durchdringen kann. Doch blieb immer umstritten, welche weiteren Möglichkeiten sich darin verbergen.

Der rote Kristall:

Der Fier

Fier ist das alte Wort für Feuer und diesen Namen verdankt er nicht nur seiner roten Erscheinung, denn er herrscht über die Flammen. Der größte Kristall der je gefunden wurde war ein Fier. Die meisten unter ihnen sind durchscheinend, glasklar und in einem leuchtenden Rot, doch es gibt auch jene die so dunkel sind, dass sie fast schwarz wirken. Man sagt sie sind dem Blute gleich und können daher Liebe und Hass in einem Wesen verstärken. Einige welche von ihm berührt sind erspüren Gefahren, außerdem kann man mit dieser Magie einen Schutzschild um sich bilden.

Wer diese Magie beherrscht kann  Glut und Feuer gegen Feinde schleudern und Flammen auflodern lassen. Daher gilt diese magische Kraft als die größte Kriegsmacht, doch genau hier liegt auch ihre Gefährlichkeit, denn sie kann ihren Nutzer im Inneren verbrennen. Doch ebenso kann sie jede Flamme und Glut binden und zu großem Nutzen bringen.  

 

Der blaue Kristall:

Der Barios

Er verdankt seinen Namen jenem Mann, der den ersten blauen Kristall fand, Elfenfürst Barios von Nanterrel.

Der erste war auch gleichzeitig der größte blaue Kristall der je gefunden wurde.

Seine Magie beherrscht das Wassers, seine Dynamik und Strömung. Dies ist für die Menschen von großem Nutzen, macht die blaue Magie so begehrt und dies besonders deshalb, da nur wenige blaue Kristalle je gefunden wurden.

Sie sind fast alle tiefblau nur in einem einzigen zeichnete sich ein türkiser Schimmer ab. Doch dieses magische Relikt verschwand in den Kriegsjahren und gilt seither als verschollen. Auch im Kampf ist die Magie eine starke Waffe. Der Barios und der Fier sind in ihrer Magie so unterschiedlich, dass sie bisher noch nie gemeinsam beherrscht wurden.

 

Der violette Kristall:

Der Rodir

Es ist das Wort für Atem und diesen bekam der der Kristall, da er die Magie der Heilung in sich trägt. Sein violetter Ton ist meist kräftig und dennoch ist er klar und transparent. Viele violette Kristalle wurden von Frauen gefunden, die meisten kaum größer als ein Daumennagel und der größte je gefundene Rodir maß gerade soviel wie eine kleine Kinderfaust.

Doch wer auch nur einen kleinen Kristall davon berührt, bekommt heilende Kräfte,  kann blutende Wunden verschließen und schneller heilen lassen. Krankheiten werden mit dieser Magie erspürt und wer in der Heilkunde unterwiesen ist, findet in Kräutern, Blüten und Wurzeln die richtige Arznei.

Wer die Magie des Rodirs beherrscht, trägt die Fähigkeit in sich, in die Gedankenwelt eines andern Lebewesens hineinzusehen, wenn er ihn berührt.

Meist geschieht dies kontrolliert, doch eigenen Schwächen des Heilers lassen ungewollte Verbindungen entstehen und selbst tief verborgene Gefühle und Kummer werden dann fühlbar, wodurch diese Magie zu einer Last werden kann.

Ein Anordnung von violetten Kristallen an einer magischen Quelle kann das Licht anderer Kristalle lenken. Auf diese Weise werden zwischen den Perdagon, welche in den großen Städten, über den Quellen der Macht erbaut wurden, Botschaften ausgetauscht.

Der grüne Kristall:

Der Walun

Dieser Kristall bekam den Namen eines Waldgeistes. Aus einer alten Legende sagte man diesen Geistern nach, dass sie sich nur den Schwachen zeigen würden und so sah man den Geist nun in diesem Lichtkristall.

Seine Magie lässt die Natur in besonderer Weise wachsen und erblühen. Karge Äcker, werden zu fruchtbarem Boden, tragende Bäume und Sträucher bringen besondere Ernte ein.

Die grüne Magie kann sich mit jedem anderen Kristall selbst mit den dunklen verbinden und dessen Kräfte vergrößern. Diese besondere Magie wurde in Zeiten des Krieges unterschätze, was für einige der alten Reiche den Untergang bedeutete.

Der dunkle Stein

Der Fenras 

Er ist der Stein der den Tod besiegt. Wer sich nicht scheut und nah genug an den schwarzen Stein heranwagt, kann feine rote Linien erkennen, die ihn wie feine Adern durchziehen. Er besitzt mehr als heilende Kraft doch diese führt auch in eine dunkle Abhängigkeit.

Jeder der den dunklen Kristall berührt, muss sich von diesem Moment an gegen diese fremde Gier nach Blut wehren. Diese innere Unruhe macht dieses Wesen reizbar, ungeduldig und wild. 

Elfen beziehen ihre Kraft aus dem Wasser und dies macht sie daher wehrhaft gegen die Blutgier. Doch andere Menschenrassen erliegen ihr meist schnell und es lässt sie zu einem Fesveralen, zu einem Blutsucher werden.

Jemand der die Magie in sich trägt hat eine besondere Macht über Fels und Stein und in Verbindung mit einem grünen Kristall soll er auch Baum und Holz durchdringen können. All diese Materie bildet für ihn keine Grenze mehr, kein räumliches Hindernis und so kann er selbst durch dickste Steinmauern wandeln.

Jedoch steigert jedes durchwandern fester Materie die Gier nach Blut. Ebenfalls können Gefühle von starker Abscheu und Zuneigung diese Gier beflügeln.

Der türkisdunkle Stein

Der Tirrun

Diese magische Kraft wird auch “Magie der Stille” genannt. Der Tirrun hat Eigenschaften, die auch der violette Kristall in sich trägt, doch diese sind um ein vielfaches stärker.

Der Stein ist dunkel und darin sind großflächige, türkisfarbene, längliche Einschlüsse.

Ein von dieser Magie berührter, kann in die Gedanken anderer blicken, doch um sich in dieser Weise Zugang zum Innersten eines Wesens zu verschaffen, müssen sie sich vorher berühren. Nur ein hochbegabter Tirrunmagier schaffen dies ohne diesen ersten Kontakt.

Ist eine Verbindung einmal hergestellt, wirkt sie auch über eine große Distanz, solange der Magier sein Opfer sehen kann.

Wenn die Magie des Tirruns im Geist eines Menschen war, ist dies noch eine ganze Zeit zu erkennen. Es schwächt den Betroffenen, kann ihn abhängig machen und wie ein schattiges Bild, wartet es auf eine passende Gelegenheit um sich seines Geistes erneut zu bemächtigen. Nur wer die Magie des Rodirs in sich trägt, kann dies erkennen.

Der Versuch sich gegen die Magie des Tirrun zu wehren, kann in eine lange andauernde Ohnmacht führen und wird zum wehrlosen Opfer jeder Tyrannei. Doch wenn jemand eine eigene magische Begabung hat, auch wenn sie nur klein ist, besteht für einen Tirrunmagier die Gefahr seine eigenen Gedanken an den zu verraten, den er auszukundschaften versucht.

Der Tirrun kann Halluzinationen hervorrufen und jedes Wesen in den Wahnsinn treiben. Er kann geschwächte Kristalle besonders auch getrennte weiße Kristalle entfachen und als Verstärker seiner eigenen Kraft benutzen.